Vernissage
Fr, 8. Juli 2016, 19 Uhr
Ab 19 Uhr Performance mit
Danger Foxtrot
20 Uhr
Einführung durch Urs Bugmann
Werkbetrachtungen
Öffnungszeiten
8. Juli – 12. August 2016
Eintritt frei
Mo – Fr, 9 – 17 Uhr
Sa, 14 – 18 Uhr
Matthäuskirche, Seehofstrasse 7, 6004 Luzern
Künstler
Patrik Alvarez www.patrikalvarez.ch
Micha Aregger www.michaa.ch
Constantin Beck
Valentin Beck
Danger Foxtrot www.dangerfoxtrot.jimdo.com
Anna Kanai www.annakanai.com
Leutwylers www.mattiasleutwyler.ch
Manuela Saurer www.bartmagazin.com
Reto Schreiber www.retoscheiber.com
Anita Sieber www.art-asi.ch
Kuratiert von Micha Aregger und Marcel Köppli
Produktion: Reto Scheiber
Über die Ausstellung
Wort und Begriff der Gnade sind aus der Mode gekommen. In Zeiten allgegenwärtiger Leistung und – wahrer oder vermeintlicher – Verdienste geniesst das Gegenstück mit Namen gnadenlos weit mehr Ansehen. Zwischen Kirchenbänken, wo Gnade erbeten, nie gefordert werden kann, verspricht sie Erlösung, von Gott gewährt. Gnade hängt von Autorität ab, das macht sie in aufgeklärter Gesellschaft verdächtig. Fern allem Höheren schreibt der Mensch sich Erlösung selber zu als Lohn für seine Anstrengung. «Gottes Gnade möge über dem entstehenden Hause walten», meisselten die Erbauer 1859 in den Grundstein der Luzerner Matthäuskirche. Diesen Satz heute zu zitieren, heisst die Frage nach Sinn und Inhalt der Gnade zu stellen. Gnade ist das Gewährte, das nicht Einzufordernde, das gegen verbrieftes Recht stehen kann. Gnade ist, was keinem zusteht, nur zukommen kann. Begnadet hiess einst, wer über hohe Fähigkeiten verfügte. Doch wenn einem nichts geschenkt wird und alles nach Verdienst und Leistung aufgerechnet wird, gerät die Gnade ausser Kurs. Sie steht für ein Gefälle, das nicht mehr gerne eingestanden wird und doch nicht aus der Welt und aus christlichem Glaubenshorizont wegzudenken ist.
Urs Bugmann